Diskriminierung am Ausbildungsmarkt

Diskriminierung am Ausbildungsmarkt

Rechtsanwalt Emre Hizli initiierte und leitete eine Podiumsdiskussion zur Studie „Diskriminierung am Ausbildungsmarkt“ am 10.06.2014 in der IHK für Mittelfranken, an der auch der Verfasser der Studie selbst teilnahm. Hizli agierte hierbei auch als damaliger Vorsitzender des Unternehmerverbandes TIAD (www.tiad.de).

Thema: „Gleiche Qualifikation, ungleiche Chancen: Diskriminierung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund beim Zugang zum Ausbildungsmarkt“

Junge Menschen mit Migrationshintergrund haben in Deutschland schlechtere Chancen auf einen Ausbildungsplatz im dualen System, als Jugendliche aus der Mehrheitsbevölkerung. Dies hängt nicht nur damit zusammen, dass ihre Schulabschlüsse im Durchschnitt etwas schwächer ausfallen – nein, auch bei gleicher Qualifikation schaffen Jugendliche mit Migrationshintergrund den Übergang in eine Ausbildung seltener. Über die Gründe konnten bislang nur Vermutungen angestellt werden.

Der Forschungsbereich beim Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) hat mit Hilfe eines sozialwissenschaftlichen Experiments nun erstmals untersucht, ob es bei der Bewerberauswahl zu Diskriminierung seitens der Betriebe kommt. Im Rahmen der Studie wurden dabei mehrere Tausend identischer Bewerbungen von Schülern mit türkischen und deutschen Namen an Unternehmen verschickt, die Ausbildungsplätze zu besetzen hatten. Die Ergebnisse der Studie wurden im Rahmen der besagten Podiumsdiskussion durch Dr. Jan Schneider, Leiter des SVR-Forschungsbereichs vorgestellt.

Im Anschluss wurde diskutiert, warum es zu Benachteiligungen in der beruflichen Bildung kommen kann, welche negativen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen drohen und wie sich ethnische Diskriminierung wirkungsvoll vermeiden lässt.

Rechtsanwalt Hizli, der das Podium leitete, stellte den Podiumsteilnehmern hierbei folgende Fragen:

Dr. Manfred Schmidt – Präsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge

  1. Inwieweit sehen Sie es als die Aufgabe des BAMF an, das die Zuständigkeit für Grundsatzfragen der Integration hat, auch im Bereich Antidiskriminierung tätig zu werden?
  2. Was müsste politisch passieren, damit Diskriminierung verhindert werden kann?
  3. Wie bewerten Sie die Handlungsempfehlungen der Studie? (z.B. Anonymisierte Bewerbungsverfahren oder Interkulturelle Komponenten in der Fachqualifikation von Ausbildern verankern)
  4. Das AGG zielt darauf ab, Diskriminierung aufgrund der Herkunft zu beseitigen. Wie bewerten Sie die Ergebnisse der Studie aus juristischer Sicht? Wann empfehlen Sie als Jurist rechtliche Schritte?

Prof. Dr. Hacı Halil Uslucan, Mitglied des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) undProfessor für Moderne Türkeistudien und wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für Türkeistudien und Integrationsforschung an der Universität Duisburg-Essen.

  1. Was passiert bei Diskriminierung / welche Mechanismen treten auf? (aus sozialpsychologischer Sicht)
  2. Was unterscheidet kleine und mittelständische Betriebe von größeren im Hinblick auf Diskriminierung?
  3. Welche Auswirkungen hat Diskriminierung für Jugendliche mit Migrationshintergrund und deren Integration? Ist hier eine Spirale der Desintegration zu befürchten?

Dr. Jan Schneider, Leiter des Forschungsbereichs beim Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR)

  1. Wie waren die Reaktionen auf die Studie nach der Veröffentlichung vor ca. 2 Monaten?
  2. Die Ergebnisse der Studie zeigen deutliche Diskriminierungserscheinungen – wo sollte man Ihrer Meinung nach am dringendsten ansetzen um diesen entgegenzuwirken?
  3. Kann man aus Studie schließen, dass alle Jugendlichen mit Migrationshintergrund von Diskriminierung betroffen sind?
  4. In welchen weiteren Bereichen der Diskriminierungsforschung in Deutschland sehen Sie Handlungsbedarf?

Dirk von Vopelius, Präsident der IHK Nürnberg für Mittelfranken

  1. Wie ist es zu erklären, dass trotz der angespannten Lage am Ausbildungsmarkt Jugendliche mit Migrationshintergrund nach wie vor Probleme bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz haben?
  2. Was tut die IHK konkret gegen Diskriminierung am Ausbildungsmarkt und für den Aufbau interkultureller Kompetenzen?
  3. Sind die Befürchtungen vieler Betriebe, dass die Integration im Team nicht funktioniert, oder Kundenerwartungen nicht erfüllt werden, begründet? Evtl. nach Meinung zu Handlungsempfehlungen in der Studie befragen
  4. Wie sieht die Betriebsstruktur in der IHK Mittelfranken aus? – Können Sie bestätigen, dass in kleineren und mittelständischen Unternehmen eher diskriminiert wird?
  5. Empfehlungen für die Praxis?

 

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